Samstag, 5. Juli 2014

Josef Dabernig - Rock the Void

 
Josef Dabernig ist ein österreichischer Filmemacher und Künstler,
der für diese Ausstellung ein eigenes architektonisches Konzept entwickelt hat.
 
Die Ausstellung ist auf drei Ebenen aufgeteilt
und wenn man die Räume betritt, denkt man im ersten Augenblick,
dass man sich in einem unvollendeten Ausstellungsraum befindet.
 
Da wir vor der Führung noch etwas Zeit hatten,
wollten wir zuerst alleine durchschlendern.
Die Räume wirkten sehr leer und steril
und selbst das Alluminiumraster an der Wand fügte sich in dieses
"leere" Bild ein.
 
Wir haben uns die Filme und Vitrinen 
in den kleinen Räumen angeschaut
und ich muss ehrlich zugeben,
dass ich danach ein großes Fragezeichen über meinem Kopf hatte.
(Während der Führung hat sich dann einiges aufgeklärt.)
 
Obwohl wir nur zu zweit waren,
wurde die Führung abgehalten, was wir sehr toll fanden.
So eine "private Führung" hatte ich vorher noch nie
und fand es echt interessant, weil man die Möglichkeit hatte mehr Fragen zu stellen und sich einzubringen.
 
Josef Dabernig hat sich für Architektur interessiert,
wie man an vielen seiner Arbeiten sehen kann.
Seine Werke sind sehr geordnet und geradlinig,
obwohl man bei einigen sehen kann,
dass er versucht hat diese Ordnung abzulegen.
 


 
 

 
 
Dieses Werk hat mich besonders fasziniert, da hier der Entstehungsprozess so wichtig ist. Wenn man diese Skulptur 
ohne die vorher angefertigten Skizzen sehen würde,
dann könnte man meinen,
dass es sich hierbei nicht um ein Werk von Dabernig handelt.
Es scheint so willkürlich und spontan enstanden zu sein,
was so gar nicht zu den restlichen Werken passt.
 Bei der Führung wurde erzählt, wie dieses Werk entstanden ist
und das hat mich wirklich fasziniert.
Begonnen hat er den Prozess mit einer Skizze von Apartmenthäusern in der Nähe von Rom. Diese Bauten hat er dann vermessen und die Daten in bestimmten Linienverläufen in ein Koordinatensystem übertragen und diese Werte dann auf Grundlage des Pythagoras verdreifacht.
Man sieht in den Vitrinen neben den Skizzen auch einige Blätter,
die mit vielen Zahlen vollgeschrieben sind.
Aus diesen Berechnungen sind dann wiederum Skizzen entstanden,
die zu dieser Skulptur geführt haben.
Dieser Entstehungsprozess hat mich wirklich fasziniert und auch die Tatsache,
dass diese Skizzen und Blätter mit einfachen Zahlen für Dabernig so einen großen Wert hatten,  dass er sie all die Jahre aufbewahrt hat.
Ich habe die Skulptur bewusst von dieser Seite aufgenommen,
da die Führerin sagte,
dass Dabernig bei der Führung gemeint hat, 
dass die Skulptur von dieser Seite am schönsten ist.  =)


 
 Hier sieht man den Versuch eines Ausbruchs aus dieser Ordnung.
Die einzelnen Felder sind nicht gleich groß
und was ich noch faszinierender fand war,
dass diese Gitter an der Wand lehnten.
Sie waren nicht gerade angebracht, wie in der unteren Ebene,
sondern lehnten schief an der Wand.
 
 
Hier sieht man Skulpturen,
die Dabernig für seine Abschlussprüfung anfertigen musste.
Man merkt ihnen an, dass sie mit Widerwillen entstanden sind,
damit er seinen Abschluss bekam.
 
 Zuerst war ich ein bisschen überfordert mit der Ausstellung,
da ich mir vieles nicht erklären konnte.
Nach der Führung habe ich dann einiges mit anderen Augen gesehen
und habe wieder mal gemerkt,
wie wichtig eine Führung sein kann, um eine Ausstellung wirklich zu verstehen.
Vorallem bei Werken, die nicht selbsterklärend sind,
kann eine Führung viele Fragen beantworten,
oder den Blick auf etwas lenken,
das einem selbst nicht in den Sinn gekommen wäre.
 

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