Dienstag, 30. September 2014

secession -> DIANA AL-HADID / CINTHIA MARCELLE


 Diana Al-Hadid  -> Die Parzen *


Diana Al - Hadid 
Still life with Gold
2014

 
Diana Al - Hadid 
Moving Target 
2014

 Im Hauptraum der secession sieht man die neuesten Werke von Diana Al-Hadid, die aus großformatigen Skulpturen 
und zwei Wandgemälden bestehen. 
Al-Hadids Werke orientieren sich an der klassischen Antike, 
aber auch an der frühen Renaissance 
und bestehen aus vielen unterschiedlichen Materialien.
Die Wände, von denen man eine am ersten Bild sehen kann, 
haben mir besonders gut gefallen, 
weil sie eine tolle Materialität haben 
und auch etwas geheimnisvolles ausstrahlen.
Diese Auflösung der Wand 
hat mich außerdem an die Vergänglichkeit der Welt erinnert. 
*(Die Parzen sind in der römischen Mythologie die drei Schicksalsgöttinen 
Nona, Decima und Parca.)

Cinthia Marcelle -> Dust Never Sleeps

Cinthia Marcelle
Dust Never Sleeps
2014

Es handelt sich hier um eine ganz besondere Installation, 
die sich die Künstlerin Cinthia Marcelle einfallen ließ. 
Der Raum löste wiedersprüchliche Gefühle in mir aus.
Es war eine Mischung aus einem Staunen, aber auch eine gewisse Anspannung,
da man nur einen schmalen Streifen betreten durfte 
und diese Schwärze doch etwas einengend war.
Marcelle wollte mit dieser Installation, bei die der ganze Raum 
mit Außnahme eines kleinen Streifens mit Ruß bedeckt ist, 
eine Art räumliche Zeichnung darstellen. 
Es soll die Wirkung eines Fotonegativs haben 
und ich muss zugeben, dass sie diesen Effekt wirklich gut umgesetzt hat. 
Die Installation stellt für mich aber auch einen Wiederspruch 
zum Fotonegativ dar, das ja eigentlich etwas dauerhaftes ist. 
Hier handelt es sich aber um ein vergängliches Bild, 
das sich allein schon durch das Betreten ändern würde.


Samstag, 13. September 2014

TÜREN


In dir selbst ist die ganze Welt verborgen, und wenn du weißt, wie man schaut und lernt, dann ist die Tür da und der Schlüssel ist in deiner Hand. 
Niemand kann dir diesen Schlüssel geben oder die Tür zeigen, 
nur du bist dazu in der Lage.
(Krishnamurti)

Donnerstag, 11. September 2014

Joan Miró -> Von der Erde zum Himmel -> Albertina

Joan Miró
Holländisches Interieur
Öl auf Leinwand
1928

Eine Ausstellungseröffnung in der Albertina ist immer wieder etwas besonderes. Dieses Mal waren zwar unglaublich viele Menschen da, aber die verspielte Musik, die sehr gut auf die Kunst Miros abgestimmt war und die gelungenen Reden, haben das Gedränge und die Hitze wieder aufgewogen. 

Joan Miró
Malerei
Öl, Kasein, Teer und Sand auf Holzfaserplatte
1936  

Wenn man an Joan Miró denkt, 
dann kommen einem sofort die verspielten Bilder, die wie Kinderzeichnungen anmuten in den Sinn.  
Bei dieser Ausstellung sieht man jedoch einen sehr guten Überblick über die verschiedenen Phasen seines Oeuvres. 
Miros Kunst ist sehr vielseitig und hört nicht bei der Malerei auf, sondern kommt auch in Form verschiedenster Skulpturen zur Geltung. Es steckt so viel Bewegung, Leichtigkeit und Verspieltheit in den Werken, dass sie es dadurch schaffen den Geist anzuregen.
Bei einigen Werken hatte ich das Gefühl in eine Geschichte einzutauchen,
da beim Betrachten meine Phantasie angeregt wurde.

Obwohl sich die Werke in den verschiedenen Phasen unterscheiden, 
gibt es dennoch eine Komponente, 
die sich wie ein roter Faden durch sein Oeuvre zieht. 
Diese liegt in den leuchtenden Grundfarben, welche sich selbst auf den Skulpturen verspielt ausbreiten. 

Joan Miró
Figur
Steinzeug
1956

Hier ein roter Klecks, dort ein blauer Kreis da ein gelber Strich.
 Auf vielen Gemälden scheint es so, 
als wäre es das Tüpfelchen auf dem i. 
Ganz so, als wäre das Werk erst vollendet, nachdem diese Farben hinzugefügt wurden. 
(Was an dieser Stelle nur eine Mutmaßung meinerseits ist.)

Joan Miró
Frau vor der Sonne
Acryl auf Leinwand
1974

Bei einem Barcelona Aufenthalt, 
habe ich die Fondatio Joan Miró besucht und war damals schon sehr fasziniert von der Vielseitigkeit seiner Werke.
Heute in der Albertina hatte ich jedoch das Gefühl Miro neu kennenzulernen, 
da ich neue faszinierende Details entdecken konnte. 

Wer diese tolle Ausstellung in der Albertina besuchen will, sollte viel Zeit mitbringen, um sich von diesen besonderen Kunstwerken in eine fantastische Welt entführen zu lassen.



Samstag, 6. September 2014

BÄNKE

  
Gefunden von Villö L. in Wien
(c) 2014
„Ruhe ist Glück – wenn sie ein Ausruhen ist, wenn wir sie gewählt, wenn wir sie gefunden, nachdem wir sie gesucht; 
aber Ruhe ist kein Glück, wenn sie unsere einzige Beschäftigung ist.“
(Ludwig Börne)

Donnerstag, 4. September 2014

Shabby Chic


Die Dinge sind nicht immer das,
was sie zu sein scheinen. 

(Aus: Phaedrus, Fabularum Liber Quartus,  De Mustela et Muribus I,5)

Dienstag, 2. September 2014

Arnulf Rainer - Albertina

Die Albertina veranstaltet zum 85. Geburtstag von Arnulf Rainer eine Retrospektive,  
bei der man einen guten Einblick in die unterschiedlichen Schaffensperioden des Künstlers bekommt. 
Arnulf Rainer, der aus Baden stammt, ist einer der bedeutendsten österreichischen Künstler, dessen Werke sehr vielseitig, 
aber für mich nicht immer ganz greifbar sind.
Einige seiner Bilder haben mich sehr fasziniert, weil er es einerseits schafft durch das Übermalen etwas zu verstecken, aber im gleichen Moment genau dadurch das Wesentliche zu enthüllen. 
Die hinzugefügten Elemente wirken wie ein Schleier,  der sich zwar stetig ausbreitet, aber dennoch so viel Raum lässt, dass sich die Bilder entfalten können. Durch den Akt des Versteckens hat er es geschafft, das Eigentliche hervorzuheben.


Arnulf Rainer
Selbstdarstellung 1972/1973.

Das Selbstporträt ist eines der Werke, das mich sehr beeindruckt hat, weil es für mich einen inneren Konflikt ausstrahlt, bei dem sich Freiheit und Zwang gegenüberstehen.
Einerseits ist der Geist frei, weil er sich in verschiedenen Farben in alle Richtungen entfalten kann, aber andererseits sind die Augen verschlossen und selbst das Reden wird durch einen äußeren Einfluß verhindert.

Arnulf Rainer
Selbstbegräbnis oder Christusleid, Christusfreud 1969/1974.

 Das Kreuz ist eine Form, die immer wieder in seinen Werken zu finden ist und in verschiedenen Variationen vorkommt. 


Arnulf Rainer
Schranken 1974/1975.

Diese "Serie" mit diesen Bewegungen,  hat bei mir sehr starke Emotionen ausgelöst. Durch dieses aggressive Einwirken auf die Bilder, also dieses Zerkratzen und Zerstechen, strahlen sie etwas Verletzliches und Besiegtes aus. 


Es war eine sehr schöne Ausstellungeröffnung, mit toller musikalischer Untermalung und einer sehr gelungenen Rede von Dr. Klaus Albrecht Schröder, 
dem Direktor der Albertina. 

Fazit: Eine sehr gelungene und vielseitige Ausstellung, 
die man nicht verpassen sollte!

www.albertina.at