Freitag, 13. Dezember 2013

and Materials and Money and Crisis

...and Materials and Money and Crisis

Die Gruppenausstellung, die vom New Yorker Kurator 
Richard Birkett gestaltet wurde, 
setzt sich mit Kapital als Material ausseinander.
 Es sind Werke zu sehen, 
die zum Teil extra für die Ausstellung geschaffen wurden, 
 aber auch welche, die für die Ausstellung neu inszeniert wurden.
Die KünstlerInnen haben versucht zu zeigen, dass der Begriff "Material" 
zufällig, veränderlich, aber auch instabil sein kann.
Der Zusammenhang zwischen "Material", "Geld"  und "Krise", 
wurde auf ganz unterschiedliche Art und Weise interpretiert.
Die Worte des Ausstellungsnamens verweisen auf das historische Phänomen, 
das mit der Auflösung des Goldstandards 1971 in den USA begann. 
Dadurch veränderte sich der Abstraktionsgrad der Tauschwirtschaft.


 
         
Terry Atkinson
Grease Flag 1991 / Two Software Greaser, 1992-2013

Die Werke von Terry Atkinson sollen nicht als Objekte, 
sondern als selbstständig handelnde Subjekte verstanden werden. 
Es soll eine Analogie zum Unterschied zwischen Hard- und Software in der Informatik bilden. 
Die Hardware steht als Rahmen eines Werkes, was hier den Platz des Holzbehälters einnimmt 
und die Software wäre in diesem Fall das Schmierfett.
Dieses Material hat eine ganz eigene Eigenschaft, 
denn es reagiert auf Umwelteinflüsse, wie Temperaturschwankungen, 
aber auch Lagerungs und Ausstellungsbedinungen.
Das hat zur Folge, dass das Kunstwerk, 
selbst nachdem der Künstler es als "vollendet" erachtet, 
sich noch immer weiter verändert.
Dieses Schmierfett wird dadurch zu einem selbstständigen Akteur in dem Werk 
und übernimmt sozusagen die Rolle des Künstlers.
(Ich finde diesen Gedanken so genial, 
weil dadurch die "Macht" des Künstlers auf das Kunstwerk selbst übergeht.)



Gareth James
Deodands 2013
Die Materialien in seinen Werken behalten nur den Anschein ihrer ursprünglichen Funktion.
James zweckentfremdet die Gegenstäde und verändert dadurch die Eigenschaften, den Wert und die Merkmale der Materialien.


 
Cheyney Thompson
Broken Volume (1OL), 2013
Diese Werke sind ein Bezug auf den Begriff "random walk"-Algorithmus, 
der in der Finanzwelt im Bereich Aktien entwickelt wurde. 
Louis Bachelier schrieb eine Dissertation mit dem Thema "Theorie der Spekulation" wo er aufzeigte, dass Aktien- und Optionskurse, da sie von vielen anderen Informationen beeinflusst werden, über die Zeit unberechenbar verlaufen.
Diese dreidimensionalen Formen von Cheyney Thompson, 
wurden mit einem solchen Algorithmus berechnet. 
Sie beestehen alle aus zehn Liter Beton, 
was das Volumen oder die Länge der "walks" bestimmt. 
Hier sind Sklupturen ohne jegliche Kreativität entstanden, 
die einzig durch den Algorithmus berechnet wurden.
Die auf Sockeln ausgestellten Werke, wirken fast wie Architekturmodelle.





Maria Eichhorn
Meer.Salz.Wasser.Klima.Nebel.Wolken.Luft.Staub.Atem.Küste.Brandung.Rauch. 1991

Hier wurde in den eigentlichen Ausstellungsraum eine Klimakammer eingebaut, 
was wirklich eine ganz eigene Wirkung hat.
Wenn man den Raum betritt, dann verschlägt es einem buchstäblich den Atem ;)
Es wird konstant Salzwasserdampf in die Luft gepumpt, sodass dichter Nebel entsteht.
Eichhorn ging es bei diesem Werk darum, einen Rahmen zu schaffen für körperliches Erleben.
Neben dem Nebel, der die Sicht reduziert, wird auch der Schall gedämpft.
Hier wird also der museale Kontext in dem das Werk stattfindet vernebelt, 
was aber zu einem Wiederspruch führt, denn schließlich geht es ja in einer Ausstellung um diesen.




Die Werke sind alle sehr individuell 
und die Ausstellung ist auf jeden Fall einen Besuch wert!
(Eine Führung ist empfehlenswert) 
Donnerstags -> Kunst & Drinks - 19:00 (€5 Eintritt & gratis Führung)


Hier noch ein paar Eindrücke aus der Ausstellung "in progress"


Georg Baselitz
Sechs Türen, 1976-1977

Francis Bacon
Man in Blue IV, 1954


Andy Warhol 
Mick Jagger 1975




















Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen