Dienstag, 31. Dezember 2013

Picasso Museum


"Kunst wäscht den Staub des Alltags von der Seele." 
(Pablo Picasso)

Pablo Ruiz Picasso wurde am 25.Oktober.1881 in Malaga geboren. 
Er besuchte die Akademie der schönen Künste, 
aber versteifte sich nicht nur auf schöngeistige Kunst, die dort gelehrt wurde, 
sondern versucht auch eigene Empfindungen einzufangen.

Das Picasso Museum wurde am 9.März 1963 eröffnet 
und befindet sich im Palacio de Berenguer d’Aguilar.
Als Tourist muss man viel Zeit und Geduld mitbringen, 
denn mindestens eine Stunde Wartezeit sollte man einkalkulieren. 
(Aber die Ausdauer wird auf jeden Fall belohnt!)
Durch eine Treppe gelangt man in den ersten Stock, 
wo die Ausstellung mit Porträts beginnt, die Picasso am Anfang gemalt hat. 
Es sind viele Porträts von seiner Familie zu sehen. 

Während der blauen Epoche, die er zwischen 1901 und 1904 hatte, 
reduzierte er die Farbpalette auf Blautöne. 
Während dieser Phase wollte er auf gesellschaftliche Diskriminierung 
und dem menschlichen Elend aufmerksam machen.
Bekannte Werke sind der Irre, Obdachlos und die Frau mit der Haarsträhne.
Er dachte zu dieser Zeit, dass die Kunst Traurigkeit und Schmerz wiederspiegelt, 
die sich im Sinn des Lebens befinden.
Bei den Gemälden der blauen Phase findet man oft manieristische Merkmale, 
wie man bei den langgezogenen Beinen des Irren sieht.

Von August bis Dezember 1957 malt Picasso die Meninas nach dem Gemälde von Velasquez. (Las Meninas)
Er scheint von diesem Gemälde sehr fasziniert gewesen zu sein 
und man merkt an der Fülle von Gemälden, 
dass ihn dieses Bild wirklich in den Bann gezogen hat.
Es sind insgesamt 58 Werke während dieser Zeit entstanden.
Die Infantin Margarita Maria, scheint es ihm am meisten angetan zu haben, 
da er sie oft in den Mittelpunkt stellt.

Mir hat die Ausstellung wirklich sehr gut gefallen
und ich finde, dass sich die Wartezeit wirklich auszahlt.
Es sind viele unterschiedliche Werke zu sehen, 
vorallem aus den ersten Jahren, 
die man nicht auf den ersten Blick mit ihm assoziieren würde.
Man sieht anhand der Bilder, 
die Entwicklung und die einzelnen Phasen sehr gut.



Hier der Link zu der Webseite, wo man ein paar Bilder sieht:






Montag, 23. Dezember 2013

Der Nebel



Nebel
 2013
Acryl auf Leinwand

Der Nebel legt sich langsam über das Land,
hat dafurch die Wirkung einer schützenden Hand.
 Eingehüllt in den Schleier fühlen wir uns sicher
und vieles erscheint uns magischer.
(Villö Ligeti)

Freitag, 20. Dezember 2013

Lucian Freud -> Erstmals in Österreich!

Bis 12.01.2014 hat man noch die Möglichkeit,
diese tolle Ausstellung von Lucian Freud im KHM zu besuchen.
Lucian Freud hat noch vor seinem Tod, 
gemeinsam mit seinem langjährigen Freund David Dawson, 
die Gemälde für diese Ausstellung ausgewählt.

Er wurde am 08.12.1922 in Berlin geboren 
und vestarb am 20.07.2011 in London.
Er war der Enkel dem bekannten Psychoanalytikers Siegmund Freud.
 
In dieser Ausstellung werden Werke 
aus verschiedenen Phasen seines Oeuvre gezeigt.
Die früheren Gemälde erinnern an die alte Niederländische Malerei. 
Bei diesen Gemälden sieht man gut, 
dass ihm Konturen wichtig gewesen sind.

In den 60er Jahren verändert sich dann sein Malstil. 
 Hier geht es ihm nun um Farben, die Fleischigkeit ausdrücken sollen.
Lucian meinte, dass er eine innere
Unruhe empfand in dieser Phase.
Dadurch begann sich seine Malposition zu verändern, 
was sich auch auf seine Bilder ausgewirkt hat.
Er hat einmal selbst gesagt,
dass er aufgestanden sei und sich nie wieder gesetzt habe.

Bei den Gemälden der 60er Jahre merkt man, dass er immer mehr versucht hat, die dichte und schwere des Fleisches mit seinen Farbe zu erfassen. 
Die Farbe sollte zu Fleisch werden, was ihm auch wirklich gelungen ist.
Er wollte aus den Porträts Menschen machen 
und das erreichte er durch einen pastosen Farbauftrag,
 wodurch die Farbe eine fleischliche Dichte annahm.

Es gelang ihm auch etwas vom Modell einzufangen, 
das weder das Modell, noch er vorher wussten. 
Er muss sehr empathisch gewesen sein 
und sich vollkommen auf das Malen 
und auf sein Modell eingelassen haben, um das zu schaffen.
Das ist der Grund, warum seine Bilder so tief unter die Haut gehen.

Fasziniert hat mich auch noch, 
dass in seinem Atelier die Wände auch zu einem Werk wurden. 
Er hatte die Angewohnheit, dass er die Farbe von seiner Palette kratzte 
und sie dann auf die Wand "klatschte". 
Aus den Fragmenten der vielen Porträts entstand auf diese Weise ein ganz eigenes "Porträt", 
das gewisser maßen alle Werken zu einem Ganzen verschmelzen ließ.

Von sich selbst behauptete er, dass er sehr aggressiv beim Malen war 
und seine Modelle mit seinen Blicken durchdrang.
Er hat versucht alles so genau wie möglich einzufangen.
Dadurch ist es ihm gelungen, in das Innerste seiner Modelle zu gelangen 
und dieses Innere sichtbar zu machen.

Mir hat die Ausstellung so gut gefallen, 
weil so unendlich viel hinter seinen Arbeiten steckt.
Er hat sich sehr viele Gedanken zu seinen Bildern gemacht 
und war einfach ein genialer Künstler.

Wer sich ein wenig für Kunst interessiert, 
sollte sich diese Ausstellung nicht entgehen lassen!
Da man leider keine Fotos machen durfte, 
verweise ich auf die Webseite vom KHM:

http://www.khm.at/besuchen/ausstellungen/lucian-freud/




Montag, 16. Dezember 2013

Warhol & Basquiat


Bis 02.02.2014 hat man noch die Möglichkeit die tolle Ausstellung von Warhol&Basquiat im Bank Austria Kunstforum zu besuchen.
Gezeigt werden neben den Gemeinschaftswerken
 auch Einzelwerke von beiden Künstlern.

Andy Warhol
Storm Door(1), 1961 
Andy Warhol war ein bedeu­ten­der Künst­ler, 
Gra­fi­ker, Ver­le­ger, Fil­me­ma­cher sowie Musik­pro­du­zent. 
Er hieß eigentlich Andrej Warhola, wurde in Pittsburgh geboren 
und stammt aus einer Migrantenfamilie die aus den Karpaten in die USA kam. Seinen Vornamen änderte er recht früh auf Andrew 
und durch einen Druckfehlener kam es dann zum Namen Warhol, 
der ihm besser gefiel.
Berühmt wurde er mit seinen Gemälden von Campbell-Suppendosen 
und der Vielzahl seiner Siebdrucke.



















Jean-Micheal Basquiat
Vitaphonw, 1986 / Dried Flowers, 1984

Die Werke von Basquiat erinnern an Samples,
die man aus dem Bereich der Musik kennt.
Die einzelnen Teilen schließen sich vor dem Betrachter 
zu einem Ganzen zusammen.
Viele seiner Werke sind Collagen,
 in denen er Kopien aus anderen Werken wieder eingebaut hat.
Mich haben seine Bilder an eine Schatztruhe erinnert, 
die eine Fülle von Dingen bewahrt, 
welche für den Künstler von großer Bedeutung waren. 
Vielleicht kann man sie sogar als eine Art Tagebuch sehen, 
wo er durch seine Zeichnungen Erinnerungen festgehalten hat. 
Er hat in Zeichnungen auch gerne Schrift eingebaut,
 die ihn anscheinend fasziniert hat. 
So sieht man in manchen Werken sogar das Wort BRATWURST,
 das sich in das Bild homogen einfügt.
Von der menschlichen Anatomie,
 scheint er seit seiner Kindheit fasziniert gewesen zu sein. 
Von seiner Mutter bekam er bei einem Krankenhaus Aufenthalt ein Buch über Anatomie geschenkt, (Grays Anatomy) 
das ihn anscheinend sehr interessiert hat.
Immer wieder finden sich in seinen Bildern 
Fragmente von menschlicher Anatomie.

Jean-Micheal Basquiat
Cadillac Moon, 1981
(eines meiner Lieblingsbilder von Basquiat)


In den Jahren 1985/85 kamen Sie durch ihren gemeinsamen Galeristen 
auf die Idee Gemeinschaftsarbeiten zu machen 
und dabei sind wirklich viele tolle Werke entstanden.
Die Werke wirken auf mich, als wären Sie Produkte eines malerischen Kampfes. Aber nicht Aggressivität ist es, dass die Werke ausstrahlen, 
sondern es steckt eher eine Verspieltheit und etwas Neckisches in ihnen.
Ausserdem spiegelt sich die Wertschätzung in den Werken wieder, 
die beide Malpartner füreinander empfunden haben.
Das Foto des Titelbildes der Ausstellung finde ich sehr passend gewählt, 
denn genau das ist es was die Bilder ausstrahlen. 
Es steckt zwar keine Aggressivität in den Bildern, 
aber gewiss ein verspielter Kampf zwischen den Künstlern.


 
Bei den Gemeischaftsbildern steht der konzentrierten Handschrift Warhols 
die Wildheit von Basquiat gegenüber. 
Man kann in den Werken ziemlich gut zwischen den Beiden unterscheiden.
Trotzt ihrer differenzierten Stile, 
haben sie es aber dennoch geschafft homogene Werke zu erschaffen.

Andy Warhol & Jean-Michael Basquiat

Die Ausstellung hat mir sehr gut gefallen 
und die Führung wurde auch toll und sehr interessant gestaltet. 
Ich kann wirklich jedem empfehlen, 
sich selbst ein Bild von der Ausstellung zu machen.
(Happy hour -> Mo-Do 18-19:00 -> Eintritt für zwei Personen zum Preis von einem Ticket)







Freitag, 13. Dezember 2013

and Materials and Money and Crisis

...and Materials and Money and Crisis

Die Gruppenausstellung, die vom New Yorker Kurator 
Richard Birkett gestaltet wurde, 
setzt sich mit Kapital als Material ausseinander.
 Es sind Werke zu sehen, 
die zum Teil extra für die Ausstellung geschaffen wurden, 
 aber auch welche, die für die Ausstellung neu inszeniert wurden.
Die KünstlerInnen haben versucht zu zeigen, dass der Begriff "Material" 
zufällig, veränderlich, aber auch instabil sein kann.
Der Zusammenhang zwischen "Material", "Geld"  und "Krise", 
wurde auf ganz unterschiedliche Art und Weise interpretiert.
Die Worte des Ausstellungsnamens verweisen auf das historische Phänomen, 
das mit der Auflösung des Goldstandards 1971 in den USA begann. 
Dadurch veränderte sich der Abstraktionsgrad der Tauschwirtschaft.


 
         
Terry Atkinson
Grease Flag 1991 / Two Software Greaser, 1992-2013

Die Werke von Terry Atkinson sollen nicht als Objekte, 
sondern als selbstständig handelnde Subjekte verstanden werden. 
Es soll eine Analogie zum Unterschied zwischen Hard- und Software in der Informatik bilden. 
Die Hardware steht als Rahmen eines Werkes, was hier den Platz des Holzbehälters einnimmt 
und die Software wäre in diesem Fall das Schmierfett.
Dieses Material hat eine ganz eigene Eigenschaft, 
denn es reagiert auf Umwelteinflüsse, wie Temperaturschwankungen, 
aber auch Lagerungs und Ausstellungsbedinungen.
Das hat zur Folge, dass das Kunstwerk, 
selbst nachdem der Künstler es als "vollendet" erachtet, 
sich noch immer weiter verändert.
Dieses Schmierfett wird dadurch zu einem selbstständigen Akteur in dem Werk 
und übernimmt sozusagen die Rolle des Künstlers.
(Ich finde diesen Gedanken so genial, 
weil dadurch die "Macht" des Künstlers auf das Kunstwerk selbst übergeht.)



Gareth James
Deodands 2013
Die Materialien in seinen Werken behalten nur den Anschein ihrer ursprünglichen Funktion.
James zweckentfremdet die Gegenstäde und verändert dadurch die Eigenschaften, den Wert und die Merkmale der Materialien.


 
Cheyney Thompson
Broken Volume (1OL), 2013
Diese Werke sind ein Bezug auf den Begriff "random walk"-Algorithmus, 
der in der Finanzwelt im Bereich Aktien entwickelt wurde. 
Louis Bachelier schrieb eine Dissertation mit dem Thema "Theorie der Spekulation" wo er aufzeigte, dass Aktien- und Optionskurse, da sie von vielen anderen Informationen beeinflusst werden, über die Zeit unberechenbar verlaufen.
Diese dreidimensionalen Formen von Cheyney Thompson, 
wurden mit einem solchen Algorithmus berechnet. 
Sie beestehen alle aus zehn Liter Beton, 
was das Volumen oder die Länge der "walks" bestimmt. 
Hier sind Sklupturen ohne jegliche Kreativität entstanden, 
die einzig durch den Algorithmus berechnet wurden.
Die auf Sockeln ausgestellten Werke, wirken fast wie Architekturmodelle.





Maria Eichhorn
Meer.Salz.Wasser.Klima.Nebel.Wolken.Luft.Staub.Atem.Küste.Brandung.Rauch. 1991

Hier wurde in den eigentlichen Ausstellungsraum eine Klimakammer eingebaut, 
was wirklich eine ganz eigene Wirkung hat.
Wenn man den Raum betritt, dann verschlägt es einem buchstäblich den Atem ;)
Es wird konstant Salzwasserdampf in die Luft gepumpt, sodass dichter Nebel entsteht.
Eichhorn ging es bei diesem Werk darum, einen Rahmen zu schaffen für körperliches Erleben.
Neben dem Nebel, der die Sicht reduziert, wird auch der Schall gedämpft.
Hier wird also der museale Kontext in dem das Werk stattfindet vernebelt, 
was aber zu einem Wiederspruch führt, denn schließlich geht es ja in einer Ausstellung um diesen.




Die Werke sind alle sehr individuell 
und die Ausstellung ist auf jeden Fall einen Besuch wert!
(Eine Führung ist empfehlenswert) 
Donnerstags -> Kunst & Drinks - 19:00 (€5 Eintritt & gratis Führung)


Hier noch ein paar Eindrücke aus der Ausstellung "in progress"


Georg Baselitz
Sechs Türen, 1976-1977

Francis Bacon
Man in Blue IV, 1954


Andy Warhol 
Mick Jagger 1975