Der niederländische Künstler Dries Verhoeven hat für die Wiener Festwochen eine Geisterbahn der neuen Ängste unserer Gesellschaft inszeniert.
Vor dem Museumsquartier war ein großes schwarzes Zelt aufgebaut, wo mit großen Leuchtbuchstaben PHOBIARAMA drauf stand.
Durch einen dunklen Gang musste man sich zu einer Tür vortasten und dann stand man vor einem Autodromwagen indem man einsteigen konnte.
Die erste Runde begann noch harmlos.
Es war zwar dunkel und man hat immer wieder Geräusche in der Ferne gehört, jedoch konnte man nichts verstehen.
An den Wänden hingen kleine Bildschirme, die zunächst nur flackerten.
Dann ein Schrei.
Zunächst wusste man nicht, ob das zu der Performance gehörte, oder nicht.
Diese Frage beantwortete sich jedoch an der nächsten Ecke von selbst.
Hinter einer Säule stand nämlich ein großer Bär, der sich langsam zu einem hinunter beugte.
Ein paar Runden später blieb der Bär vor dem Wagen stehen und nahm seine Maske runter, doch was sich dann zeigte sorgte nicht für Entspannung, denn unter dem Bärenkostüm verbarg sich ein gruseliger Clown.
Für jeden Wagen waren 1-2 Darsteller vorgesehen, die sich zunächst hinter den Ecken versteckten um im richtigen Moment hervorzuspringen und die Leute zu erschrecken.
Die Wägen wurden immer schneller und auch die Musik bekam etwas Dramatisches.
Plötzlich wurde es ruhiger und die Wägen blieben stehen. Die Clowns zogen sich bis auf die Unterhose aus und zum Vorschein kamen zwielichtige Getsalten mit einem dunklen Teint.
Die Lautsprecherdurchsagen wurden im Laufe der Zeit auch immer deutlicher und man konnte Aussagen von Politikern hören, wo es unter anderem um Gefahren der Flüchtlingskriese ging.
Zum Abschluss gingen alle zwielichtigen Gestalten vereint an den Wägen vorbei und erzeugten dadurch ebenfalls Unwohlsein.
Dann blieb der Autodromwagen stehen und die Fahrt war vorbei.
Der Künstler wollte auf die Angst hinweisen, die den Leuten Tag für Tag von der Politik und den Medien impliziert wird.
Die Frage ist nur, ob diese Angst begründet ist oder nicht.
Das hat sich nicht ganz heraus kristallisiert, denn die Darsteller waren durch ihr Aussehen auch ohne Kostüme bedrohlicb.
Verhoeven hätte hier anstatt zwielichtiger Gestalten eher freundliche Gesichter zeigen sollen, damit man das Gefühl bekommt, dass die Ängste unbegründet sind, die einem Tag für Tag von den Medien impliziert werden.